Fachwerkhaus in Büdingen (Oberhessen) |
Wenn man draußen zeichnet, ist es oft nicht so einfach, den richtigen Tonwert zu erkennen. Im Atelier ist es etwas einfacher, wenn man eine Fotovorlage wählt und diese in Schwarz-Weiß ausdruckt. Das Beispiel zeigt ein Fachwerkhaus. Die beiden roten Kreise markieren Stellen mit exakt demselben Tonwert (80%-Graustufe). Gerade, wenn man vor Ort zeichnet, sollte man sich also immer fragen: Habe ich die Schattenzonen auch dunkel genug angelegt? Meist ist der hellste Ton im Schattenbereich derselbe wie der dunkelste Ton in der Lichtzone.
In diesem Zusammenhang habe ich bei Caspar David Friedrich zwei Zeichnungen gefunden: die eine sehr hell mit Aquarell koloriert, die andere dunkler in Sepia. Leider besitze ich sie nur in Schwarz-Weiß, was in diesem Fall aber sehr gut unterstreicht, was ich meine: Die rechte Zeichnung umfasst viel mehr Graustufen und damit Kontraste und wird dadurch ausdrucksstärker.
Quelle der beiden Zeichnungen: Caspar David Friedrich: Das gesamte graphische Werk. Nachwort von Hans H. Hofstätter. München: 1974. S. 722-723.
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