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Die Erdmännchen waren mit Abstand die besten Fotomodelle |
Ein Fotokurs macht den Zoobesuch für Schüler zu einer spannenden und kreativen Safari. Der Mix aus Fototipps, Erkundungen in Kleingruppen, Austausch von ersten Foto-Erfahrungen und finalem Meister-Shooting hat sich bewährt und lässt sich mit allen Schulstufen umsetzen.
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Auch Affen hängen ständig am Smartphone |
Ein Fotowettbewerb am Ende der Expedition kann ein schöner Abschluss sein. Für die besten Nachwuchsfotografen gibt es das eigene Bild als Postkarte, ein Smartphone-Stativ oder einen Gutschein für eine professionelle Foto-App.
Hier meine Fototipps für die Schüler und ein Vorschlag für die Durchführung der Fotosafari:
9 Tipps für gute Tierfotos:
1. Das Licht am Morgen und gegen Abend ist am besten zum Fotografieren. Am Mittag
steht die Sonne zu hoch und es ist zu grell. Nicht gegen das Licht fotografieren, sonst wird das Motiv zu dunkel.
2. Fotografiere am besten auf Augenhöhe
oder von einer Position etwas unterhalb des Tieres. Man hat dann das Gefühl, direkt Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Von oben zu fotografieren, wirkt wie ein unbeteiligter Schnappschuss.
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Raue Schale, sanfte Augen |
3. Die Augen des Tieres sind am Wichtigsten,
damit das Bild Ausdruckskraft erhält. Augen verraten viel über den Charakter von Lebewesen.
4. Ein ruhiger
Bildhintergrund ist wichtig, damit du das Augenmerk auf das Tier lenkst. Eine Wiese, ein Fels oder eine Wand eignen sich gut.
5. Am besten sieht es aus, wenn man das Tier nahe heranzoomt. Aber, wenn man mit dem Smartphone zu viel zoomen muss, weil das Tier weit entfernt ist, leidet die Bildqualität unter der starken Vergrößerung.
6. Wähle einen spannenden Bildausschnitt. Wichtig ist, dass das Wesentliche zu sehen ist. Das Tier
muss nicht komplett auf dem Foto zu sehen sein. Auch wirkt dein Bild professioneller, wenn das Hauptmotiv nicht direkt in der Mitte liegt.
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Der rote Panda hat uns einfach verschlafen |
7. Wenn sich das Tier schnell bewegt, hilft der Sport-Modus der Digitalkamera, damit das Foto scharf wird. Man kann auch versuchen, die Kamera mit der Bewegung mitzuziehen. Da kommen ganz spannende Ergebnisse raus.
8. Manchmal braucht man etwas Geduld
und man muss warten, bis man das Tier in einer guten Position erwischt. So entstehen die außergewöhnlichsten Fotos.
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Geschwisterliebe bei den Warzenschweinen |
9. Wichtig: Bitte gehe nicht zu nah an die Tiere heran und erschrecke sie nicht! Das gehört zum Ehrenkodex der Tierfotografen.
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Ente gut, alles gut! |
Und so war der Ablauf unserer Safari:
1. Direkt nach der Ankunft im Zoo haben wir uns an einem Picknick-Platz zusammengesetzt. Ich habe Tierfotos herumgereicht: Es waren Profi-Fotos von Tieren, die man in diesem Zoo besuchen konnte. Wir diskutierten die Merkmale der Bilder und entwickelten Kriterien, die man beim Fotografieren von Tieren beachten sollte.
Ich teilte anschließend die obige Liste mit den Fototipps aus und wir notierten uns noch zusätzliche Ideen, die wir uns bei den Profis abgeschaut hatten.
2. Danach starteten wir in die erste Foto-Session. Mit einem Lageplan in der Hand und ihren Smartphones und Digitalkameras zogen die Schüler in Kleingruppen los. Eine Stunde lang konnten sie nun alle Tiere fotografieren, die sie vor die Linse bekamen.
3. Zurück am Treffpunkt zeigten wir uns unsere besten Fotografien und diskutierten die Schwierigkeiten, mit denen wir an den einzelnen Gehegen zu kämpfen hatten. Beim Wild stand man als Besucher zu hoch über den Tieren, um Augenkontakt zu bekommen, der Gepard lag nur im Schatten und bei den Affen waren die Scheiben sehr schmutzig, so dass man nicht durch sie hindurchfotografieren konnte. Trotzdem fanden einige Schüler immer wieder gute Wege, doch noch ein gelungenes Foto aufzunehmen und gaben ihre Tipps weiter. Und jeder entdeckte auf den Displays der anderen Tiere, die er bei seinem Spaziergang nicht gesehen hatte und notierte sich auf dem Plan die Orte, die er gleich besuchen wollte.
4. Somit starteten wir in die zweite Runde. Wieder hatten alle eine Stunde Zeit, um in Kleingruppen Bilder zu machen. Diesmal gingen wir zielgenauer zu bestimmten Gehegen und probierten Tricks und Kniffe, die uns die anderen gegeben hatten. Auch ich profitierte von unserer Lagebesprechung. Den roten Panda bespielsweise hatte ich zuvor gar nicht gefunden und dass die Erdmännchen ganz bereitwillig posieren, hatte ich auch von zwei Schülerinnen aufgeschnappt.
5. Das finale "Arbeitstreffen" zeigte, dass die Fotos der zweiten Runde deutlich an Qualität gewonnen hatten. Zu Hause wählten wir drei Siegerfotos. Von denen druckte ich als Preisgeld über einen Online-Anbieter Postkarten.